Netto-Markt in Eutin

Nachdem in der jüngeren Vergangenheit intensiv über das Für und Wider des Baus eines Netto-Marktes an der Weidestraße diskutiert wurde, fiel vor knapp einem Jahr die endgültige Entscheidung. Schon damals wiesen Kritiker dieses Bauvorhabens auf die Gefahr einer gestalterischen Nulllösung hin. Wesentlich ein Abgeordneter der FDP, der sich während der gesamten Diskussion intensiv für den Bau eingesetzt hat, meinte damals, dass der Bau weit besser aussehen würde, als befürchtet. Auch die CDU und die FWE unterstützen das Projekt. Die Kritiker wiesen damals wie heute darauf hin, dass es zwingend notwendig ist, die gestalterischen Ansprüche der Stadt in nachvollziehbaren Kriterien niederzulegen und damit gerichtfest überprüfbar zu machen. Auch für den Bau des Netto-Marktes gibt es einen so genannten städtebaulichen Vertrag, der schon bei seinem Abschluss die Kritik zahlreicher Stadtvertreter erntete. Dieser sollte, so der Wunsch der Befürworter, der Einwände, die Netto-Märkte seien gestalterischen Bankrotterklärungen und in innerstädtischen Bereichen nicht zu vertreten, entkräften. Die Bürgergemeinschaft Eutin e.V. hat sich seit Beginn der Diskussion gegen den Markt ausgesprochen. Die schießschartenarige Fassade von Netto-Märkten ist immer wieder Zielscheibe beißender Kritik des Vereins gewesen. Nun wird diese Auffassung von der Wirklichkeit eingeholt.

Pünktlich zum Gedenktag des Mauerfalls entsteht entlang der Weidestraße ebenso wie an der Steenbock-Straße eine massive Mauer, die nun nicht einmal durch Schießscharten gegliedert zu werden scheint. Gestalterischer Anspruch ist nicht vorhanden, Funktionalität steht über allem. "Hat sich unsere Kritik zuletzt gegen den städtebaulichen Vertrag gewandt, der unserer Ansicht nach nicht exakt genug gefasst war, um gerichtsfest Fensterbreiten nachvollziehbar zu vereinbaren, scheint dieses Gebäude nun überhaupt keine gliedernden Fensterelemente mehr zu bekommen", so Regine Jepp, Sprecherin der Bürgergemeinschaft Eutin.

 

Eutin hat sich mit diesem Bauwerk, das schon in einem Gewerbegebiet nur schwer erträglich gewesen wäre, einen Bärendienst erwiesen.

 

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