Sondernutzung des öffentlichen Raumes durch Passantenstopper


Seit vielen Jahren treibt die Bürgergemeinschaft Eutin e.V. um, dass die Eutiner Innenstadt dringend ein gestalterisches „back-up“ der Straßenmöblierung gebrauchen könnte. Über lange Zeit hat sich der Verein mit der Problematik, die viele historische Kleinstädte umtreibt, intensiv auseinandergesetzt. Das Ergebnis, Gedanken, Ideen und Hinweise sind in einem mehrseitigen Papier zusammenfasst und wurde in den vergangenen Monaten allen Fraktionen vorgestellt.

Dabei ist besonders zu bemerken, dass bereits seit Mitte der 1920er Jahre in Eutin ein „Statut gegen die Verunstaltung des Stadtbildes“ gegolten hat. Unbewusst hat die Stadtvertretung viele dieser Ideen in dem am 12. Dezember 2012 einstimmig verabschiedeten Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) wieder aufgenommen. In dieser Zielplanung sind zahlreiche Maßnahmen als verbindliche konzeptionelle Grundlage für die künftige Stadtentwicklungsplanung dargelegt.

 

Im ISEK ist festgelegt, dass ein Abgleich aller Beschlüsse der Stadtvertretung mit den dortigen Zielen als Sicherungsinstrument empfohlen wird.

 

Auch wenn Städte seit alters her immer und gerade auch Orte des Handels, von Handwerk und Gewerbe sind, so ist die Zahl dieser freundlichen Hinweisschilder so angewachsen, dass sie zu einer regelrechten Behinderung an vielen Ecken der Stadt geworden sind. Die Werbeaufsteller werden an allen möglichen und unmöglichen Stellen aufgestellt und erschweren oft den Durchgang der Passanten. Es wird auch nicht davor zurückgeschreckt, die gerade für behinderte Menschen wichtige, mit Rotstein gekennzeichnete gut begehbare Laufzone zu verstellen. Ebenso fühlen sich Fußgänger mit Rollator, Kinderwagen oder Rollstuhl massiv behindert.

Zusammen mit den oft ebenso ungeordnet aufgestellten Warenauslagen und der Gastronomiebestuhlung entstehen teilweise regelrechte Engstellen, die den potentiellen Kunden zu einem wahren Slalomlauf zwingen. Die Beschwerden der Einheimischen wie der Besucher häufen sich. Auch unter den Kaufleuten sollte die Einsicht reifen, dass das Zuviel an Werbung eher behindert.

„Einziges Mittel scheint, dass Eutin dem Beispiel anderer Städte mit historischer Altstadt, wie etwa Lübeck oder Plön, folgt und die störenden Werbeaufsteller gänzlich aus der Innenstadt verbannt“, so Regine Jepp, Sprecherin der Bürgergemeinschaft Eutin e.V.