Ernährung in der Heimat

Bereits am 01. Januar 1915 meldet der Anzeiger für das Fürstentum Lübeck: "Wer Brotgetreide verfüttert, versündigt sich am Vaterlande und macht sich strafbar".Im Herbst 1916 wird die Verpflegung an der Heimatfront kritisch. Die Männer und Pferde sind im Krieg, die Frauen - oft noch ohne qualifizierte Berufsausbildung - halten das Leben mehr schlecht als recht aufrecht. Die meiste Feldarbeit bleibt liegen, man mag darüber philosophieren, ob das Fehlen der Männer oder der Pferde den größeren Schaden angerichtet hat.

Wohl jeder von uns kennt den Begriff „Steckrübenwinter“. Aber niemand von uns kann sich wohl wirklich vorstellen wie es sein muss, über Monate morgens Steckrübensuppe, mittags Steckrübenkotelett und abends Steckrübenkuchen zu bekommen. Die wichtigsten Nahrungsbestandteile wie Milch, Eier, Butter, Margarine, Zucker, Brot (Kartoffelbrot hat 30% Kartoffeln!) und Fleisch gibt es - ebenso wie andere Gegenstände des täglichen Bedarfs wie Seife - auf Marken - allerdings ohne jede Garantie, das auf den Karten Aufgedruckte tatsächlich kaufen zu können. 

 

 

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