Bürgergemeinschaft Eutin stellt Buch über das Haus des Gastes vor

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde stellt die Bürgergemeinschaft Eutin e. V. das  durch den Verein herausgegebene Buch über die Architektur des Eutiner Hauses des Gastes vor. Das Gebäude, das ursprünglich abgerissen werden sollte und derzeitig durch den ersten Eutiner Bürgerentscheid bis Mitte Februar 2017 geschützt ist, stellt einen interessanten Beitrag zur Architekturgeschichte der 1960er Jahre dar.

 

Im Frühjahr des vergangenen Jahres entstand die Idee, mit einer Veröffentlichung die Diskussion um Abriss oder Erhalt des Hauses zu versachlichen. Mit Hilfe des Leiters des Archivs für Architektur und Ingenieurbaukunst, Ulrich Höhns, wurde die Kunsthistorikerin Dr. Karen David als Autorin gewonnen. Frau Dr. David befragte für ihre Recherchen den Architekten des Hauses Udo Stücker und knüpfte Kontakte zu den Nachfolgern des Büros Maasz-Fenne, die die gärtnerischen Einbettung geplant und durchgeführt hatten. Alte Bauakten wurden gewälzt und Zeitdokumente ausgewertet. Der international anerkannte Kunsthistoriker Dr. Adrian von Buttlar, der von 1985 bis 2001 Professor für Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel und 15 Jahre Vorsitzender des Denkmalrates Berlin war, konnte für das Vorwort gewonnen werden.

 

Während dieser Phase kümmerte sich die Bürgergemeinschaft Eutin, die die Honorarkosten aus Vereinsmitteln übernommen hat, gemeinsam einem der Sprecher der Bürgerinitiative Eckhard Ahrens um die Refinanzierung der Druckkosten. Mithilfe von 25 Spenderinnen und Spendern kann nun ein äußerst qualitätvolles und ansprechendes Buch vorgelegt werden. Ein besonderer Dank geht an die Marius-Böger-Stiftung in Plön, die den Druck der Publikation mit 1.000 Euro unterstützt hat.

Der Eutiner Architekt Christian Bielke hat nicht nur zur Finanzierung beigetragen, sondern auch durch wertvolle Ideen und Tipps die Gestaltung maßgeblich mitverantwortet. 

 

Durch die bewährte Zusammenarbeit mit der Druckerei Först in Stockelsdorf, der Verein lässt dort seit 16 Jahren seinen Kalender „Eutin in alten Ansichten“ drucken, ist ein Werk entstanden, das der Wertigkeit des Bauwerks entspricht. Hell und licht, mit klarer Gliederung besticht das Cover, zahlreiche Fotos erläutern den Inhalt. Die Auflage beträgt 300 Exemplare.

 

„Der Zweck des Buches ist es, zunächst einmal die bauliche Qualität des Hauses darzustellen und zu erläutern“, so Regine Jepp, Sprecherin der Bürgergemeinschaft Eutin.

„Ohne zu viel von der Veröffentlichung vorweg zu nehmen, können wir an dieser Stelle schon sagen, dass neue Erkenntnisse und eine neue Bewertung der Fakten zu einer neuen Einordnung der Architektur des Gebäudes führen sollten. Wir gehen davon aus, dass wir mit dieser Publikation einen konstruktiven Beitrag zur laufenden Diskussion leisten“, so Jepp.

 

Es ist ein Buch, das neugierig macht, einen Blick in die jüngere Eutiner Geschichte zu werfen, die – was ihre Architektur betrifft – bisher noch gar nicht gewürdigt worden ist. In der nun vorgelegten Schrift wird daher der Kontext zur Stadtbuchtgestaltung mit ihren Gebäuden, die sämtlich aus dem 20. Jahrhundert stammen, hergestellt. Das Hauptaugenmerk liegt dann natürlich auf der Baugeschichte, ergänzt durch zeitgenössische Pläne, Zeichnungen und Fotos, die auf die Architektur hinführen, quasi eine Seh-Anleitung sind. Mit dem Blick auf andere Häuser des Kurgastes, die es in der näheren und weiteren Umgebung gibt sowie auf die Architektur der 1960er Jahre wird der Rahmen abgesteckt, um die Bedeutung und den Wert des Eutiner Haues des Gastes in seinen vielen Facetten von Architektur, Innenraumgestaltung und Gartenkunst zu zeigen. Es ist ein Ensemble, das für die Stadt einen außerordentlich hohen Stellenwert hatte – dies sei Leitidee für alle künftigen Planungen an diesem Ort.

 

 

 

Selbstverständlich erhalten alle Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter die Publikation über ihre Fraktion kostenlos, das gilt ebenso für die Mitarbeiter des städtischen Bauamtes. Interessierte können das Buch im Kulturcafé Klausberger gegen eine Schutzgebühr in Höhe von 7,50 Euro erwerben.

 

 

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