Karl Schröder, geb. 10.06.1898, Eltern: Paul Schröder und Ehefrau Adele, geb. Mull, wohnhaft Kieler Straße 7, gefallen März 1918

Karl Schröder als Junge
Karl Schröder als Junge

Karl Schröder wird am 10. Juni 1898 in Eutin als viertes Kind des Gastwirts Paul Schröder gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Paul geboren. Sein Vater gehört zu den bekannten Persönlichkeiten der Stadt. Bei ihm verkehrt unter anderem die Schützengilde. Bereits vor der Aufhebung der Sozialistengesetze im Jahr 1890 stellt Paul Schröder seine Räumlichkeiten dem Arbeiterturnverein "Eichenkranz" und dem links orientierten Gesangverein "Harmonie" zur Verfügung. Bis zum Jahr 1913 ist das "Deutsche Haus" das Stammlokal der Arbeiterschaft. Im Juni 1898 serviert Karls Mutter Adele dem SPD-Gründer August Bebel ein Beefsteak. Hier wird der 11. Provinzialparteitag der SPD, heute würde man von einem Landesparteitag sprechen, abgehalten. Nachdem Eutin Garnisonsstadt geworden ist, verkehren bei Schröder die Angehörigen des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 162. Karls Eltern sind um 1880 aus Mecklenburg eingewandert. Mit seinen fünf Geschwistern verbringt Karl eine sorglose Kindheit in der Kieler Straße. 

Karl Schröder wird gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder einberufen. Über seinen Weg im Krieg wissen wir nichts. Als Schütze in einer Maschinen-Gewehr-Kompanie wird er im Westen schwer verletzt und im März 1918 in ein Lazarett bei Groß Salze gebracht. Dort stirbt er wenig später an den Folgen seiner Verwundung.  

Seine Eltern bemühen sich um eine Überführung ihres Sohnes. Als der Vater endlich die Möglichkeit hat, muss er jedes Mal beim Umsteigen darauf achten, dass der Eisenbahnwaggon mit dem Sarg auch an den Zug angekoppelt wird.

Im Mai 1918 erhält Paul, Karls Zwillingsbruder, der sich verwundet im Lazarett von Namur befindet, für seine Verdienste das Friedrich-August-Kreuz.

Familie Paul Schröder
Familie Paul Schröder

 

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