Digitalisierung des „Anzeigers für das Fürstentum Lübeck“ von 1802 bis 2001

Die Bürgergemeinschaft Eutin e. V., ein Verein, der sich seit über 30 Jahren für Stadterhaltung und -gestaltung in Eutin einsetzt, wird innerhalb des nächsten halben Jahres ein Projekt durchführen, das die Herzen aller Heimatforscher erwärmt. Der "Anzeiger für das Fürstentum Lübeck", die älteste bis heute regelmäßig erscheinende Zeitung in Schleswig-Holstein, wird digitalisiert.

Ab dem Sommer des nächsten Jahres wird es möglich sein, im Direktzugriff über die Homepage der Landesbibliothek Eutin die Zeitungen von 1802 bis 2001 online zu lesen. Ferner ist es möglich, in den Zeitungen, die in "Antiqua" geschrieben sind, mit Hilfe einer Suchfunktion  zu recherchieren.

Dazu ist die Digitalisierung von 342 Mikrofilmen notwendig. Die Mikrofilme lagern in der Landesbibliothek Eutin. Ihre Qualität ist so gut, dass sie die Grundlage der Digitalisierung bilden können.

In einem ersten Schritt werden die Filme digitalisiert und jede einzelne Ausgabe der Zeitung als pdf. Dokument abgelegt. Die jeweilige Zeitung wird mit dem Ausgabedatum im Format JJJJ.MM.TT. indexiert. Im Anschluss erfolgt eine maschinelle so genannte "OCR-Schrifterkennung", d.h., dass mit einem Suchprogramm konkret nach einzelnen Namen oder Stichworten gesucht werden kann. Dies wird zunächst den in "Antiqua" geschriebenen Bereich, der über 2/3 des Gesamtvolumens ausmacht, betreffen.

Der finanzielle Rahmen dieses Projekts wird bei etwa 20.500 Euro liegen. Angesichts des Nutzens für derzeitige aber vor allem für zukünftige Heimatforschergenerationen ist diese Summe verhältnismäßig gering. Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass die Digitalisierung der Zeitungen den gesamten Bereich von Malente bis südlich von Ahrensbök abdeckt und damit auch für die Holsteinischen Schulen, für die sich ungeahnte Recherchemöglichkeiten ergeben, von besonderem Interesse ist.

Die wesentlichen Kosten stemmen der shz, die Sparkasse Holstein mit ihrer Kulturstiftung, die Bürgergemeinschaft Eutin e.V. und eine Spendenkampagne des Heimatverbandes. Aufgrund der besonderen regionalen aber auch überregionalen Bedeutung dieses Projektes beteiligen sich an der Finanzierung auch das Land Schleswig-Holstein, der Kreis Ostholstein und die Stadt Eutin.

Es wird zunächst auf eine Texterkennung der "Fraktur"geschriebenen Zeitungen (1802 bis 1949) verzichtet, weil bisher kein verlässliches erschwingliches Texterkennungsprogramm dafür auf dem Markt ist. Diese Zeitungen werden aber ebenfalls digitalisiert und sind somit einsehbar. Eine spätere "Nachrüstung" ist unproblematisch.

Mit den Arbeiten beauftragt sind die Elbe-Werkstätten gGmbH, eine große Hamburger Einrichtung, die Menschen mit Behinderungen Arbeitsplätze bietet.

Die Bürgergemeinschaft Eutin e.V. freut sich über dieses großartige Projekt. Die Zusammenarbeit von Ostholsteiner Anzeiger, Landesbibliothek, Heimatverband und Bürgergemeinschaft Eutin klappt vorzüglich. Der Verein ist sich sicher, dass zukünftig heimatgeschichtliche Recherchen nicht nur die bisher bekannten Heimatforscher begeistern werden. "Wir freuen uns über die Reaktionen, die wir auf dieses Projekt bereits bekommen haben, so hat die Spendenkampagne des Heimatverbandes schon nahezu 2.500 Euro erbracht", so Regine Jepp, Sprecherin der Bürgergemeinschaft Eutin e.V.   

 

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