Eutins Stadtgeschichte in Kürze

 

Im Zuge der Völkerwanderung siedeln sich im 7. Jahrhundert Slawen in Ostholstein an. Westslawische Obotriten bevölkern das Gebiet, das fischreiche Gewässer und gut beackerbare Böden aufweist. "Eutin" ist slawischen Ursprungs und bedeutet "Ort des Uta oder Uto".

 

12. Jahrhundert: Heinrich der Löwe gibt das jetzige Ostholstein als Lehen an Graf Adolf II. von Schauenburg, das von holländischen Siedlern bevölkert wird. 1149 wird Vicelin Bischof von Oldenburg, nach ihm erhält Gerold vom Landesherrn Grundbesitz zur Versorgung der Kirche, so wird Utin Mittelpunkt der geistlichen Herrschaft. 1156/57 Umgestaltung zu einem Marktort mit einer kleinen Kapelle

 

1257 gewinnt Bischof Johann von Driest die volle Hoheit über Utin und verleiht dem Ort das Lübecker Stadtrecht. Bedingung des Landesherrn: Kein Bau von Stadtmauern - die günstige Lage macht dies auch unnötig.

 

Um 1260 begibt sich der Lübecker Bischof nach einem Streit mit dem Lübecker Rat ins Exil nach Utin. Hier wird ähnlich dem Lübecker Domkapitel ein Kollegiatsstift gegründet.

 

1535 Einführung der Reformation, Verfassung des bischöflichen Hochstifts bleibt weiterhin bestehen, der Stadtname lautet jetzt Eutin, schwere Kriegsheimsuchungen der Stadt und Pest im 16. und 17. Jahrhundert. 1586 Das Domkapitel wählt Herzog Johann Adolf von Holstein-Gottorf zum Fürstbischof, damit wird die jüngere Gottorfer Linie begründet. 1689 Stadt- und Schlossbrand, Schlossneubau, Ausbau Eutins zur Residenzstadt, Blütezeit höfischer Kultur unter Friedrich August (1750-1785).

 

Nach 1770 beginnt Eutins große Zeit, zahlreiche berühmte Persönlichkeiten besuchen die Stadt, das Fürstbistum Lübeck wird mit Grafschaft Oldenburg und Delmenhorst zu einem Herzogtum, später Großherzogtum, vereinigt. Klassizistische Einflüsse in Eutin. Umwandlung des barocken Schlossgartens in einen Englischen Landschaftsgarten, 1786 Geburt Carl-Maria von Webers.

 

Nach 1800 wird Eutin Sommerresidenz des Herzoglichen Hofes, nach zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen kehrt erst zur Biedermeierzeit Ruhe in die Stadt ein.

 

1866 / 1873 Anschluss ans Eisenbahnnetz, Beginn des Fremdenverkehrs, wirtschaftliche Blüte der Stadt bis 1914

 

Nach 1918 bleibt Eutin Regierungssitz; der Landesteil Lübeck wird erst im Jahre 1937 zum preußischen Kreis Eutin.

 

Nach 1945 Verdoppelung der Bevölkerung durch Flüchtlinge, keinerlei bauliche Kriegsschäden.

 

1970: Eutin wird Kreisstadt des neuen Kreises Ostholstein, Altstadtcharakter wird verändert, ab 1980 behutsame Stadtsanierung.