Bürgergemeinschaft Eutin e.V. sieht Körber Vortrag mit Spannung entgegen

Am Mittwoch, den 12. Oktober, um 18 Uhr wird im Eutiner Bauamt der Lübecker Stadtbildpfleger Hans-Achim Körber einen Vortrag zur Gestaltung des öffentlichen Raumes halten. Für Körber, der auf Einladung des städtischen Bauausschusses nach Eutin kommt, ist die ostholsteinische Kreisstadt kein unbekanntes Pflaster. Bereits im Jahr 2010 war der Lübecker Planer, der in Fachkreisen weit über die Landesgrenzen hinaus einen guten Namen hat, im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Bürgergemeinschaft Eutin e.V. in Eutin zu Gast. Körber wird anhand von Bildern die städtischen Aktivitäten in der Hansestadt Lübeck darstellen und auf gut gelungene und weniger werbewirksame Beispiele hinweisen.

Ein Novum in der Stadtgestaltung ist in Lübeck das Verbot der so genannten "Passantenstopper", den aufstellbaren Klapptafeln, die als Werbeträger oftmals den Fußgängern den Weg verstellen. Lübeck hat diese im Jahr 2007 endgültig verboten, nachdem sich - rechtlich abgesichert - durchsetzte, dass mit Hilfe des Straßen- und Wegegesetzes auch gestalterische Anliegen geregelt werden dürfen, sofern sie einem Gesamtkonzept entsprechen.

Zunächst wurde aber auch dort - wie in vielen anderen historischen Städten - intensiv diskutiert und versucht, mit weniger stringenten Regelungen zum Erfolg zu kommen. Erst als diese sich als nicht durchsetzbar dargestellten wurde das Verbot ausgesprochen. In enger Abstimmung mit der Kaufmannschaft wurden alle Klapptafeln untersagt, da eine Kontrolle bestimmter Aufstellungsmodalitäten nicht praktikabel gewesen ist.

Hans-Achim Körber plädiert dafür, grundsätzlich darüber nachzudenken, wem der öffentliche Raum eigentlich gehöre. Die Ehrfurcht vor der architektonischen Leistung der Planer im Wandel der Geschichte gebiete es auch, sich einmal kritisch mit der Aufenthaltsqualität von reizüberfluteten Innenstadtbereichen zu beschäftigen.

Die Bürgergemeinschaft Eutin e.V. hofft, dass zahlreiche Stadtvertreter die Möglichkeit nutzen, sich mit dem Lübecker Fachmann auseinander zusetzen, um zukünftig gemeinsam mit der interessierten Öffentlichkeit Lösungen für die Eutiner Innenstadt zu erarbeiten. "Gerade weil PACT zumindest mittelfristig wohl nicht zustande kommen wird, ist es zwingend, dass der Schwung, den diese Initiative schon eingebracht hat, nicht versiegt", so Regine Jepp, Sprecherin der Bürgergemeinschaft Eutin e.V., die sich schon seit mehreren Jahren mit der Problematik der Gestaltung des öffentlichen Raumes auseinandersetzt. "Wir hoffen, dass viele Eutinerinnen und Eutiner, die sich konstruktiv kritisch mit ihrer Innenstadt beschäftigen am Mittwoch in das Bauamt kommen, um mit Hans-Achim Körber zu diskutieren."

 

 

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