Plöner Straße 82

Die Bürgergemeinschaft Eutin e.V. ist schwer bestürzt, dass in Eutin historische Bausubstanz abgebrochen wird, obwohl der zuständige Ausschuss ausdrücklich um ein Moratorium gebeten hat. Am 7. Juni hat der Ausschuss für Stadtentwicklung über die Möglichkeiten zum Erhalt der Gründerzeitvilla in der Plöner Straße 82 beraten. Dabei wurde deutlich, dass zahlreiche Stadtvertreter eine Ortsbesichtigung durchführen wollten, um sich gemeinsam ein Bild davon zu machen, ob in der Plöner Straße eine Bebauung hinter den Villen auf dem nördlich Straßenseite möglich wäre. Danach wurde gemeinsam besprochen, dass weitere Schritte, insbesondere der Abriss der Villa, nicht durchgeführt werden sollten, so lange sich das Landesamt für Denkmalpflege noch im Prüfverfahren befindet. Diese Prüfung wurde durch die Bürgergemeinschaft Eutin angeregt, damit festgestellt werden kann, ob das so genannte einfache Kulturdenkmal in den Status eines besonderen Kulturdenkmals erhoben werden könnte. Dies würde letztendlich bedeuten, dass das Haus unter der besonderen Obhut des Denkmalschutzgesetzes steht und dann grundsätzlich nicht abgerissen werden darf.

All dies ist nun obsolet; der Bauherr und Investor hat vollendete Tatsachen geschaffen, ohne auf den eindringlich geäußerten Wunsch der Kommunalpolitiker Rücksicht zu nehmen. Auch die Ankündigung der weiteren Prüfung durch den Landeskonservator, Herrn Dr. Paarmann, konnte ihn nicht beeindrucken. "Fakten schaffen ohne Waffen", so Regine Jepp, Sprecherin der Bürgergemeinschaft Eutin e.V. "Es scheint so zu sein, dass der Eigentümer sowohl das Prüfverfahren des Landes Denkmalpflege als auch die Ortsbesichtigung der Mitglieder des Ausschusses gescheut hat. Möglicherweise hatte der Planer befürchtet, seine Pläne so nicht durchsetzen zu können."

Parallel wurde durch den Planer ein Bauantrag eingereicht. Trotz der ausdrücklichen Willensbekundung in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 07. Juni hat das städtische Bauamt am 08. Juni das Einvernehmen zu diesem Bauvorhaben erteilt. Die Mitglieder des Ausschusses erfuhren ebenso wie die Bürgergemeinschaft Eutin, die sich bereits seit Mai intensiv mit diesen Bauvorhaben beschäftigt, diese Tatsache aus der Zeitung.

 

"Wieder einmal haben in Eutin Individualinteressen Vorrang vor dem Schutz des historischen Stadtbildes. Bei alledem kann und darf man nicht vergessen, dass voraussichtlich in der Stadtvertretersitzung am kommenden Mittwoch beschlossen wird, dass sich die Stadt Eutin um die Aufnahme in das "Programm städtebaulicher Denkmalschutz" bewerben wird."

 

 

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