Veranstaltung zum Digitalisierungsprojekt am 23. Oktober 2013

Nachdem bereits zwei Vorträge, in denen Geschichten zu den Veröffentlichungen des "Anzeigers für das Fürstentum Lübeck" erzählt wurden, überaus erfolgreich waren, hat sich die Referentin nun der Zeit "Vom Gründerwahn bis zur Jahrhundertwende" gewidmet. Am Beispiel des Eutiner Ehrenmals, das aufgrund öffentlichen Bürgerengagements im Jahr 1875 auf dem Marktplatz errichtet wurde, konnte nicht nur der aufkommenden Nationalstolz, sondern auch die Probleme spendenfinanzierter Projekte verdeutlicht werden. Interessanterweise lässt der "Anzeiger" die Ehrensäule selbst sprechen. Am Beispiel des Restaurants "Deutsches Haus", Riemannstraße 7, wurden die Anfänge der Arbeiterbewegung in Eutin herausgearbeitet. Zwei bedeutende Persönlichkeiten dieser Zeit, Albert Mahlstedt und Johannes Vahldiek, verdienen bis heute Aufmerksamkeit. Technische Erfolge, die sich in den holzverarbeitenden Betrieben Eutins widerspiegeln, wurden ebenso beleuchtet wie grausame Arbeitsunfälle, die Familien in große Not stürzten. Die Brüder Wilhelm und Johannes Janus sind gemeinsam mit August Holzbach die Protagonisten des frühen Fremdenverkehrs in Eutin. Der am Bahnhof ankommende Gast, wurde über ein ausgeklügeltes System von Aktivitäten in alle drei Betriebe geleitet, so dass er zwangsläufig sein Geld in Eutin ausgeben musste, sich aber dafür rund herum gut versorgt fühlen konnte. Auch die Gründungsgeschichte der Eutiner Feuerwehr fällt in diese Epoche.

Viel Geschichte und noch viel mehr Geschichtchen verbergen sich im "Anzeiger für das Fürstentum Lübeck". Der Folgevortrag im nächsten Jahr wird dann voraussichtlich die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg beleuchten. 

 

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