Riemannstraße 94

Nachdem im Sommer des Jahres 2012 in der Plöner Straße eine gründerzeitliche Villa, die als einfaches Kulturdenkmal eingestuft gewesen ist, abgerissen wurde, waren wir in Sorge, dass sich dies Schicksal an einem Haus in der Riemannstraße wiederholen könnte. Die ehemalige "Wiese´sche Hofstelle" soll nach den Plänen des Eigentümers im hinteren Bereich bebaut werden. Die zunächst vorgelegten Pläne fanden allerdings aufgrund ihrer Größenordnung keine Zustimmung im städtischen Ausschuss. Im Februar stellte eine Mitarbeiterin des Investors erneut leicht modifizierte Pläne mit 24 Wohneinheiten vor. Nach hitzigen Diskussionen mit den Anwohnern von Nr. 92 drohte die Vertreterin des jetzigen Eigentümers damit, ggfs. die Villa abreißen zu lassen. Damit nun dieses Haus nicht das gleiche Schicksal erleidet wie die Plöner Straße 82, hat die Stadtvertretung in der Folge eine Veränderungssperre beschlossen.

Im Sommer wollte der Eigentümer mit einem anderen Planer seine neuen Vorschläge im Ausschuss vorstellen, allerdings war eine Mehrheit der Anwesenden nicht gewillt, sich diese Pläne anzusehen und in ein Bebauungsplanverfahren zu einzusteigen. Der Investor reagierte darauf äußerst verärgert. Ein nochmaliger Versuch, diese Pläne in der Oktober-Sitzung in eine geordnete Bebauung zu überführen, scheiterte. Damit gibt der Ausschuss das originäre Recht der Stadt Eutin, in diesem Bereich planerische Vorgaben zu machen, aus der Hand.

Gerade in einer Stadt, in der die so genannte "regionale Planungshoheit" bisher immer sehr hoch gehalten wurde, verwundert uns dies. Aus unserer Sicht ist es äußerst fraglich, ob die jetzt zu beschreitenden Wege gute Lösungen für diesen sensiblen Bereich der Stadt bieten werden.

 

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