Inklusionshotel an der Stadtbucht

Der Platz, an dem sich das Haus des Gastes befunden hat, ist freigeräumt. Toilettencontainer „zieren“ das Grundstück. Zwischen der Stadt Eutin und den „Ostholsteinern“, die auf diesem Grundstück ein Inklusionshotel bauen möchten, besteht ein Anhandgabevertrag, der die Stadt gebunden hat, bis Ende 2018 nicht mit anderen potenziellen Investoren zu verhandeln. Anderseits ist das gemeinnützige Unternehmen verpflichtet, das Grundstück zu beplanen. Dazu wurde ein Architektenwettbewerb ausgelobt. Zuerst müssen aber die städtischen Gremien festlegen, welche Größenordnung (Größe der Baufenster, Anzahl der Geschosse u. ä.) an diesem sensiblen Ort Eutins gewünscht wird. Nach ersten Vorstellungen soll das Hotel 40 Prozent Schwerbehinderte sozialversicherungspflichtig beschäftigen, über ca. 45 Zimmer verfügen und Drei-Sterne Komfort mit einem kleinen Wellnessbereich bieten. Auch ein Restaurant, ein Café und eine Außenterrasse mit Gastronomie sind vorgesehen.

 

Januar 2018 haben die Untersuchungen des Baugrunds begonnen. Die Ergebnisse wurden von einem Gutachter bewertet. Es ist denkbar, dass eine Pfahlgründung notwendig werden könnte. Das Büro, das auch den Wettbewerb für den Umbau der Schlossterrassen vorbereitet und begleitet hat, wurde auch bei der Auswahl des Architekturbüro zum Bau des Inklusionshotels tätig.

 

Parallel dazu wurden vom Geschäftsführer der „Ostholsteiner“ mögliche Fördergeldgeber gesucht und gefunden.

 

Die städtischen Gremien haben einen Bebauungsplan aufgestellt, der sicherlich noch manche Veränderung erfahren wird, bis er endgültig beschlossen werden kann.

 

Zwischenzeitlich wurde auch das angrenzende Privatgrundstück erworben, so dass der Hotelbetrieb bessere Entfaltungsmöglichkeiten hat, und sich das Bauvolumen günstigstenfalls besser an dieser sensiblen Stelle der Stadt verteilt.

 

Die Bauherren sprechen derzeitig von einem Baustart in etwa einem Jahr und würden das Hotel gerne im Jahr 2022 in Betrieb nehmen.

 

 

Die in der Stadt diskutierte Befürchtung, dass das Inklusionshotel irgendwann in Eigentumswohnungen in bester Seelage umgewandelt werden wird, begegnet der Investor mit dem Einwand, dass aufgrund der Finanzierung sichergestellt ist, dass eine solche Entwicklung rechtlich nicht möglich ist.

 

Im Dezember wurde bekannt, dass der Architektenwettbewerb von dem dänischen Büro Wuttke und Ringhof ApS aus Kopenhagen gewonnen wurde. In der Zeitung hieß es, der Entwurf überzeuge mit „Leichtigkeit und Transparenz“. Reinhard-Ehmke Sohns, der Geschäftsführer von „Die Ostholsteiner“ ist zufrieden, dass das Auswahlgremium den skandinavischen Entwurf aus sechs eingereichten Arbeiten ausgewählt hat. Sohns möchte nun das Projekt so schnell wie möglich umsetzen, der Bürgermeister ist gewillt, verwaltungsseitig alle notwendige Unterstützung zu geben, damit die Politik schnellstmöglich einen Bebauungsplan verabschieden kann.

 

Nach dem Vorsitzenden des Preisgerichts, Tim Hupe, begleitet das Projekt „am klarsten die Promenade, hat wenig Tiefe und ist knapp 60 Meter lang“. Weiter heißt es bei Hupe: „Die Gebäude-Masse ist dem Ort sehr angemessen“. Das Hotel wird voraussichtlich drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss haben.

 

Von einem zierlichen Haus an der Stadtbucht wird man sich wohl verabschieden müssen. Die Gebäudebreite entspricht ungefähr der des Volksbankhauses in der Freischützstraße.

 

 

 

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