Carl Friedrich Ehlers, geb. 20.08.1879, Eltern Johannes Friedrich Georg Ehlers und seine Ehefrau Doris Margarethe, geb. Harder aus Rendsburg, wohnhaft Friedrichstraße 20, gefallen 01.11.1915
Carl Ehlers und sein 11 Jahre jüngerer Bruder Franz wachsen in Eutin als Söhne des Fuhrwerksbesitzers und Gastwirts Johannes Ehlers am Redderkrug auf. Schon früh mit der Gastronomie vertraut, macht Carl nach der Schule eine Ausbildung als Kellner. Immer in renommierten Häusern beschäftigt, verdient er gut. Schon als junger Mann lässt er sich das Haus Friedrichstraße 20 bauen, von dem es später heißt, er hätte es mit den erhaltenen Trinkgeldern finanziert. Sein bis heute bewahrtes Sparbuch zeigt seit 1908 regelmäßige Einzahlungen. Am 04. Juni 1912 heiratet Carl seine Anna Maria Catharina, genannt Marie, Wiese aus Rieps in Mecklenburg. Er gehört zu den ersten Eutinern, die sich bereits unmittelbar nach der Mobilmachung auf den Weg nach Rendsburg machen müssen. Dort werden die Mannschaften des Infanterie-Regiments 163 zusammengestellt. Er lässt seine Frau Marie alleine zurück.
Carl Ehlers kämpft mit seinem Infanterie-Regiment in Siemikowce in Galizien, einer Gegend, die später zur neu gegründeten Ukraine gehören wird. Die erbitterten Nahkämpfe gegen russische Truppen sind äußerst verlustreich. Dort fällt er am 01. November 1915. Am 18. Februar 1916 wird sein kleines Töchterchen Elisabeth Anne-Marie Carla geboren, das von seiner Witwe Marie allein aufgezogen werden wird. Durch das repräsentative Haus in der Friedrichstraße hat er seiner Familie wenigstens die Möglichkeit eröffnet, ohne Schulden in die Zukunft zu sehen. An seiner Tochter wiederholt sich sein Schicksal, auch ihre Kinder werden ohne Vater aufwachsen, der im Zweiten Weltkrieg fällt.
Das Haus Friedrichstraße 20 befindet sich bis heute in Familienbesitz.
