Erich Devantier, geb. 18.11.1899, Eltern: Franz Devantier und Ehefrau Helene, geb. Drost, wohnhaft Albert-Mahlstedt-Straße 31, gefallen am 26.02.1916

Erich Devantier 1916
Erich Devantier 1916

Erich ist das jüngste Kind des Rektors des hiesigen Gymnasiums Franz Devantier und seiner Frau Helene geb. Drost aus Jever. Mit seinen Eltern und vier Geschwistern lebt er im Hause Schlossstraße 2. Das geräumige Spielzimmer im Obergeschoss ist auch bei den Nachbarskindern, so den drei Söhnen des Pastors Harms, sehr beliebt. Erichs Schwester Lila ist schon in jungen Jahren eine begabte Musikerin. Der Märchenprofessor Wilhelm Wisser, ein Freund und Kollege des Vaters, ist der Patenonkel der Schwester und geht in der Familie ein und aus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zieht die Familie in die Auguststraße (heute Albert-Mahlstedt-Straße). Das idyllische Familienleben erhält durch den plötzlichen Tod des Vaters im Jahr 1907 einen herben Schlag. Während Erich noch die Schulbank drückt, leitet sein älterer Bruder Franz jun. im Oldenburgischen Wilhelmshaven eine Werft. Erich macht im Jahr 1913 Abitur. Obwohl er andere berufliche Pläne hat, meldet er sich am 28. September 1914 als Kriegsfreiwilliger zur Infanterie, er tut es quasi für seinen Bruder, der unabkömmlich ist.

Erich kommt am 17. Dezember 1914 ins Feld nach Autreches bei Soisson. Am 08. Januar 1915 wird der Gefreite in die Vogesen verlegt. Hier kämpft er u.a. auf dem Hartmannsweilerkopf. Ostern 1915 kommt er zurück nach Autreches. Erich wird wegen seiner Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Im Oktober 1915 kämpft er bei Souplet in der Champagne. Der im Felde abgehaltene Weihnachtsgottesdienst wird zu Erichs Freude von dem Eutiner Pastor Zinzow, der als Felddivisionspfarrer tätig ist, gestaltet, den er anschließend mit seinem Schulfreund Ernst Jessen, der ebenfalls in der Champagne liegt, besucht. Erichs Regiment ist hier für längere Zeit stationiert, am 26. Februar 1916 fällt er in der Nähe von Verdun.

Seine Schwester Helene heiratet 1917 den verwitweten Hofzahnarzt Dr. Peter Ochsen, der später sechs Apostelfiguren für den Schönfeldt-Altar der St.-Michaelis-Kirche schnitzen wird. Die Schwester Lila wird als erste Frau im Orchester Furtwänglers spielen. Die beiden Brüder Franz und Carl arbeiten beide als Ingenieure, Carl erwirbt in Spanien bedeutende technische Patente. 

Erich als Junge
Erich als Junge
1916 mit der Familie in Timmendorfer Strand
1916 mit der Familie in Timmendorfer Strand

 

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