Ernst Otto Schacht, geb. 10.03.1891, Eltern: Fritz Hinrich Carl Schacht und Ehefrau Auguste Friederike, geb. Moser, wohnhaft Weidestraße, gefallen am 06.10.1915

Ernst Schacht
Ernst Schacht

Ernst Schacht ist das siebente von den zehn Kindern des Oberbahnwärters Fritz Hinrich Carl Schacht und seiner Frau Auguste Friederike. Seine Mutter ist eine Nachfahrin des Eutiner Hofbildhauers August Friedrich Moser und trägt deshalb als Erstgeborene seine Vornamen. Die Familie ist in Eutin in der Weidestraße ansässig. In Bockholt wird der Haltepunkt der Eutin-Lübecker-Eisenbahn für den Personen- und Güterverkehr am 01. Mai 1913 eröffnet, der Vater übernimmt die Stelle des Oberbahnwärters. Dieser beeindruckende Titel kann nicht darüber hinweg täuschen, dass die Besoldung durch die Bahn sehr gering ist und in den Bahnfamilien meist die "Eisenbahrerkuh", eine Ziege, zur täglichen Milchversorgung gehalten wird. Ernsts älterer Bruder Paul wird nur 16 Jahre alt, er stirbt bei einem Unfall mit einem Pferd und wird am Silberhochzeitstag seiner Eltern beerdigt. Der älteste Sohn der Familie, Fritz, ist Postbeamter im Telegraphendienst und leitet in Hohenwestedt und Umgebung den Ausbau des Fernsprechwesens, deshalb bleibt er vom Kriegseinsatz verschont. Bruder Heinrich ist Angestellter bei der städtischen Gasanstalt.

Im Februar 1914 schickt Ernst einen Kartengruß an seinen Bruder Fritz, auf dem er ankündigt, im Urlaub nach Hohenwestedt zu kommen. Er versieht seinen Militärdienst in Osnabrück und gehört zu der Generation, die unmittelbar nach der Mobilmachung in den Krieg eintreten muss. Über seine weitere militärische Laufbahn ist nichts bekannt. Für seine Verdienste erhält er sowohl das Eiserne Kreuz ÌI. Klasse als auch den Friedrich-August-Orden. Er dient in der 8. Kompanie des Infanterie-Regiments 78 und fällt am 06. Oktober 1915 im Westen bei Souain-Perthes-les-Hurlus zwischen Reims und Verdun. Wahrscheinlich ruht er auf dem dortigen Soldatenfriedhof mit den anderen nahezu 44.000 Toten der Champagne-Schlachten. Die Eltern und Geschwister erfahren erst im September 1916 von seinem Tod. Von den geborenen acht Söhnen der Eheleute Fritz und seiner Frau Auguste werden drei im Weltkrieg fallen, Paul stirbt als Jugendlicher. Franz wird später Geschäftsführer des Orchideencafes in "Planten und Blomen" in Hamburg, er verliert seine Familie durch einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg, Fritz´ Tochter wird später eine Gartenhistorikerin aus Wedel.

Anfang 1914
Anfang 1914

 

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