Franz Christian Stamer, geb. 22.06.1891 in Röbel, Eltern: Theodor Franz Adolph Stamer und Ehefrau Minna Christine, geb. Hagedorn, wohnhaft Janusstraße 8, gefallen August 1916

Franz Stamer 1914
Franz Stamer 1914

Franz Stamer wird als ältestes Kind der Eheleute Theodor Stamer und seiner Ehefrau Minna am 22. Juni 1891 in Röbel geboren. In kurzem Abstand kommen die Schwestern Margarethe und Elsa zur Welt. Der ansehnliche landwirtschaftliche Betrieb ernährt die Familie gut. Franz ist 13 Jahre alt, als sein Vater am 07. Juli 1904 an einer Mutterkorn-Vergiftung stirbt. Der Bauernhof in Röbel wird nach dem Tode des Vaters verkauft. Franz zieht mit Mutter und den beiden Schwestern nach Eutin. Hier besucht er das Gymnasium. Die Mutter führt in der Janusstraße 8 eine Pension. Nach dem "Einjährigen" 1909 studiert Franz Ingenieurwissenschaften. Am 15. August 1914 tritt er in die Armee ein und kommt am 23. Dezember 1914 bei Warschau zum Einsatz. Nach der Kurlandoffensive wird er bei Schlawe durch einen Rückenschuss verwundet. In Tilsit wird die Kugel entfernt, anschließend kommt der Rekonvaleszent vier Wochen nach Gumbinnen. Nach 14-tägigem Heimaturlaub kommt er nach Burg bei Magdeburg zum Ersatz-Bataillon, am 08. Oktober wird er in die Champagne geschickt. Anfang 1916 befindet er sich bei Ypern, dann kommt er an der Somme zum Einsatz.

Franz fotografiert während seines Kriegseinsatzes gern und viel. Leider werden die meisten Fotoplatten vernichtet, aus den zerschossenen Unterständen kann er oft nur sein nacktes Leben retten. In der Ortschaft Py an der Somme werden die kaiserlichen Truppen im Sommer 1916 von englischer Artillerie beschossen. Mit einer wichtigen Meldung geht Franz am 12. August zum Major. Als er aus dem Unterstand wieder heraustritt, trifft ihn ein Granatsplitter unvermutet in die Brust. Er wird sofort zum Verbandplatz getragen und erhält durch den Abteilungsarzt Dr. Warschauer, einem geschickten Chirurg, Hilfe. Trotzdem stirbt er, ohne das Bewusstsein noch einmal zurückerlangt zu haben. Der Leutnant der Reserve Franz Stamer 9. / F.A.R. 233 ruht auf dem Friedhof in Villers-au-Flos, Département Pas de Calais, im Einzelgrab Nr. 1891. Erst nach seinem Tod erfährt der Batteriechef, ein guter Freund von Franz, dass dieser eine Braut hatte; seine Brieftasche wird durch das Lazarett an ein Fräulein Klitzke geschickt. Seine Schwester Margarethe wird später die Mutter eines Eutiner Bürgermeisters.

Franz mit seinen Klassenkameraden
Franz mit seinen Klassenkameraden

 

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