Julius Evers. geb. 21.04.1884, Eltern Ernst Carl Friedrich Evers und seine Ehefrau Henriette Louise Wilhelmine geb. Baasch, wohnhaft Lübecker Straße 13-15, gefallen 18.07.1915

Julius Evers mit seinem Sohn Ernst
Julius Evers mit seinem Sohn Ernst

Julius Evers wird als zweites Kind der Eheleute Ernst sen. Evers und seiner Ehefrau Minna in Eutin geboren. Er hat vier Geschwister: Richard, Ernst jun., Hans und Anna. Nachdem er im Frühjahr 1895 das Gymnasium verlässt, tritt Julius eine Ausbildung als Kaufmann an, er soll später die familieneigene Brauerei in der Lübecker Straße übernehmen. Am 11. Dezember 1902 vernichtet ein Feuer das Brauhaus der Familie. Dank des schnellen Einsatzes der Feuerwehr kommen keine Menschen zu Schaden, die Nachbargebäude werden gerettet, obwohl die Löschwasserversorgung aufgrund großer Kälte sehr erschwert ist. Als Dank spendet Brauereibesitzer Evers Freibier für die Feuerwehr. Im Jahr 1913 wird das eindrucksvolle Jugendstilgebäude als "Bürgerliches Brauhaus" gebaut. Julius ist mittlerweile Leiter und Prokurist der Filiale der Bierbrauerei Schifferer, Kiel, die die Gaststätte mit Bier versorgt. Er heiratet im Jahr 1909 seine Ehefrau Meta, sie stammt ursprünglich aus Marne. Am 18. Februar 1912 wird der Sohn Ernst Johann Emil geboren. Bei Kriegsbeginn wird Julius als Unteroffizier zu einem Garde-Reserve-Regiment eingezogen.

Julius Evers kämpft mit seiner Einheit zunächst in Belgien, später in Frankreich und in Russland. Für seine Verdienste erhält er das Eiserne Kreuz II. Klasse und das Friedrich- August-Kreuz II. Klasse. Vom 15. Mai bis 16. Juni 1915 erhält er Urlaub, den er zu Hause bei Frau und Sohn verbringt. Kurz nach seiner Rückkehr am 15. Juli wird er bei Prasnish schwer verwundet. Er erliegt seiner Verletzung am 18. Juli 1915 in einem Feldlazarett im südlichen Masuren.

Auch seine drei Brüder sind im Feld. Hans befindet sich nach verschiedenen Verwundungen im Osteinsatz. Richard, der vor dem Krieg die Filiale einer Hamburger Exportfirma in Hankow, China, geleitet hat, wird nach Tsingtau einberufen und gerät bei Naguya in japanische Kriegsgefangenschaft. Er wird Anfang der 1920er Jahre die junge Witwe Meta heiraten. Nach dem Tode des Vaters erhält der Sohn, der eigentlich Ernst Johann Emil heißt, den Rufnamen Julius. Damit wird die Familientradition fortgesetzt. Julius´ sen. Bruder Ernst ist Rechtsanwalt, während des Dritten Reiches gilt er als persönlicher Feind J. H. Böhmckers. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird er in Eutin die CDU gründen. 

Julius mit seiner Ehefrau Meta
Julius mit seiner Ehefrau Meta
als Bub in der Schule
als Bub in der Schule

 

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