Wilhelm August Schacht, geb. 03.10.1881 in Eutin, Eltern: Fritz Hinrich Carl Schacht und Ehefrau Auguste Friederike geb. Moser, wohnhaft Weidestraße, gest. 06.02.1916

Wilhelm August Schacht
Wilhelm August Schacht

Wilhelm August Schacht ist das dritte von zehn Kindern des Oberbahnwärters Fritz Schacht und seiner Frau Auguste. Seine Mutter ist eine Nachfahrin des Eutiner Hofbildhauers August Friedrich Moser und trägt deshalb als Erstgeborene seine Vornamen. Die Familie ist in Eutin in der Weidestraße ansässig. In Bockholt wird der Haltepunkt der Eutin-Lübecker-Eisenbahn für den Personen- und Güterverkehr am 01. Mai 1913 eröffnet, der Vater übernimmt die Stelle des Oberbahnwärters. Dieser beeindruckende Titel kann nicht darüber hinweg täuschen, dass die Besoldung durch die Bahn sehr gering ist und in den Bahnfamilien meist die "Eisenbahnerkuh", eine Ziege, zur täglichen Milchversorgung gehalten wird. Wilhelms älterer Bruder Paul wird nur 16 Jahre alt, er stirbt an einem Unfall mit einem Pferd und wird am Silberhochzeitstag seiner Eltern beerdigt. Der älteste Sohn der Familie, Fritz, ist Postbeamter im Telegraphendienst und leitet in Hohenwestedt und Umgebung den Ausbau des Fernsprechwesens. Am 22. November 1902 heiratet Wilhelm die 22jährige Schlesierin Hildegard Viktoria Albertine Seidel, die bis zu ihrer Hochzeit als Dienstmädchen in Barkau arbeitet. 

Wilhelm gehört zu der Generation, die unmittelbar nach der Mobilmachung in den Krieg eintreten muss. Er sendet einen Kartengruß mit seinem Bild aus Coblenz, einem militärischen Sammellager, an seinen in Hohenwestedt ansässigen Bruder. Er bemerkt: "Es geht hier Tag und Nacht nach Westen. Da kannst Du Dir gar kein Bild von machen". Über seine weitere militärischen Laufbahn ist nichts bekannt. Als Wehrmann verrichtet er seinen Dienst später im Osten. Wilhelm stirbt in einem russischen Lazarett in Stemn am 06. Februar 1916 an Blutvergiftung. Auf den Wunsch seiner Eltern wird in der Eutiner Kirche ein Kranz für ihn aufgehängt, denn er hat mit seiner Familie seit einiger Zeit in Hamburg gelebt. Von den geborenen acht Söhnen der Eheleute Fritz und seiner Frau Auguste werden drei im Weltkrieg fallen, Paul stirbt als Jugendlicher. Franz wird später Geschäftsführer des Orchideencafes in "Planten und Blomen" Hamburg, er verliert seine Familie durch einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg, Fritz´ Tochter wird später eine Gartenhistorikerin aus Wedel.

Wilhelm Aug. Schacht 19.09.1915
Wilhelm Aug. Schacht 19.09.1915

 

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